Projekt Nyota e.V. ab 2017 - für Kinder in Afrika
Die Ein Zehntel Stiftung unterstützt ein Projekt mit dem Mannheimer Verein „Nyota e.V. – für Kinder in Afrika“ zur Versorgung der Waisenkinder in Kenia. Der Mannheimer Verein „Nyota e.V. - für Kinder in Afrika “ wurde im Jahr 2003 gegründet und hat bisher mehr als 200 Schulpatenschaften für Waisenkinder im Umkreis von Lwala in Westkenia vermittelt. In einer vom Verein errichteten Kindertagesstätte werden elternlose Kinder aufgenommen und sprachlich auf den Schulunterricht vorbereitet. Die Kinder werden durch ausgebildete und erfahrene Erzieherinnen liebevoll betreut und versorgt. Bildung ist ein wesentlicher und wichtiger Schritt auf dem Weg aus dem Teufelskreis der Armut heraus. Deshalb versucht Nyota gezielt elternlosen Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, da diese meist nicht über die notwendigen Mittel verfügen. Durch Spenden oder Projektpatenschaften helfen Menschen (vorranging aus Deutschland) dem Verein Nyota e.V. diese Arbeit zu finanzieren. Im Fokus der Arbeit von Nyota e.V. steht die Hilfe zur Selbsthilfe für elternlose Kinder und Jugendliche in Westkenia, Lwala. Dort befindet sich die Nyota Kindertagesstätte und dort finden auch die Community-Hilfs-Programme statt.
Welches konkrete Projekt unterstützen wir bei NYOTA?
Nyotas’s Organic Green Garden - ökologischer Lehr- und Schulgarten
Das Projekt Organic Green Garden dient der Eigenversorgung der Nyota Kindertagestätte und gleichzeitig als Ort des Trainings und Austausches durch regelmäßig stattfindende Community Workshops.
Der Nyota Organic Green Garden besteht aus mehreren Anbauflächen mit unterschiedlichen Funktionen. Ein Teil dient der reinen Versorgung der Nyota-Kindertagesstätte mit Getreide, Obst und Gemüse
sowie als Schulgarten für Lernzwecke (für die jüngeren KiTa-Kinder). Ein anderer Teil dient als Ort für Training und Schulungszwecke für Ältere (Jugendliche und Kleinbauern)
- Ausbau der Demofarm und Anbaufläche (Errichtung Zäune, Eckpfeiler, Schutz der Saatbeete, Anlegung der Zugangswege, Bepflanzungen)
- Einrichtung eines Schulgarten (für KiTa- und Primary SchülerInnen) zur Vertiefung des Konzeptes (Bänke, Überdachung, Saatbeete, Zaun)
- Förderung der Community Workshops (durch anteilige Übernahme der Personalkosten Workshopleiter / Sozialarbeiter). Die Ein Zehntel Stiftung finanziert den Erwerb und Ausbau des Grundstückes auf dem der erweiterte Schulgarten entstehen soll.
Zielgruppe
Waisenkinder und Jugendliche, deren Familien sowie insbesondere örtliche Kleinbauern
Ziele des Projektes
Ziel ist es, die Lebenssituation der Menschen vor Ort nachhaltig zu verbessern und die Natur als wertvolle Grundlage allen Lebens zu erhalten. Das Projekt „Nyota’s Organic Green Garden“ soll ökologisch-nachhaltige Anbaumethoden zum Zwecke der Sicherung der Nahrungsmittelgrundversorgung in den örtlichen Gemeinden fördern und verbreiten. Eine autarke und unabhängige Versorgung der Nyota Kindertagesstätte wird angestrebt, gleichzeitig soll das Projekt Vorbildcharakter haben und mehr Menschen zur Anwendung der nachhaltiger Anbaumethoden bewegen – Stichwort Community Empowerment. Das Ziel ist eine nachhaltige, ökologische Entwicklung sowie die Bekämpfung von Armut und Hunger an der Wurzel - eine konkrete Maßnahme der Hilfe zur Selbsthilfe.
Laut Weltagrarbericht der International Assessment of Agricultural Science and Technology (IAAST) ist die konventionelle industrielle Landwirtschaft mit ihrem hohem Einsatz an Energie, Dünger und Pestiziden nicht mehr zeitgerecht. Vielmehr sind es die kleinbäuerlichen und ökologischen Anbaumethoden, die zur Verbesserung der Situation beitragen werden. Die Landwirtschaft spielt in Kenia eine tragende Rolle: 60 Prozent aller Arbeitsplätze finden sich in dem Bereich, 70 Prozent der in diesem Bereich arbeitenden Menschen sind Frauen, 60 Prozent aller Exporterlöse des Landes stammen aus der Landwirtschaft und 26 Prozent des BIP gehen von ihr aus. Die Landwirtschaft stellt das wirtschaftliche Rückgrat Kenias dar, welches auf den Anstrengungen vieler tausender kenianischer Kleinbauern basiert. Immer mehr von ihnen erkennen die Vorteile und den Wert der ökologischen Anbaumethoden und wenden diese an.
Das Projektgebiet
Die Gemeinde Lwala in Westkenia, Provinz Nyanza
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Maßnahmen des Projektes
Eigenanbau zur Selbstversorgung, Einführung und Förderung nachhaltiger Anbaumethoden durch Workshops und Trainings
Der Lehr- und Schulgarten soll nicht nur für KiTa-Kinder und Schüler der Primary und Secondary School als praktisches Arbeits- und Lernfeld dienen, sondern ebenso für Kleinbauern und Selbsthilfegruppen der örtlichen Gemeinden zugänglich sein. In organisierten Schulungen und Trainings erfahren Menschen allen Alters mehr über ökologische Zusammenhänge und die Vorteile nachhaltiger Anbaumethoden. Der an die Kindertagesstätte angegliederte Schulgarten dient primär dem Unterricht mit den Waisenkindern aus der Nyota Tagesstätte (Alter 3-7 Jahre alt). Spielerisch werden die Kinder hier an die Themen Natur und Garten herangeführt. In den Ferien wird der Garten ebenfalls in Kursen mit den von Nyota betreuten Primary Schülern (Alter 7-16 Jahre alt) genutzt. Saatbeete und eine kleine Baumschule sollen angelegt werden. Regelmäßig werden Baumpflanzaktionen mit den Kindern und Schülern durchgeführt.
Demofarm und Anbaufläche – Nachweislich lassen sich gerade auf kleineren Flächen durch biologische Anbaumethoden weitaus höhere Erträge als mit konventionellen Methoden erzielen. Darüber hinaus entstehen keine Kosten für chemische Dünger oder Pestizide, Boden und Grundwasser werden nicht mit Schadstoffen belastet und die Bodenfruchtbarkeit lässt sich ebenfalls steigern. Neben dem praktischen Nutzen werden so die Voraussetzungen für ein gesundes und intaktes Lebensumfeld für Mensch und Natur geschaffen. In Trainings mit Schülern und Kleinbauern der örtlichen Gemeinden werden die Grundlagen ökologischen Anbaus vermittelt und die Verbreitung dieser Methoden gefördert. Ziel ist es, mehr Menschen von der Anwendung nachhaltiger Anbaumethoden zu überzeugen. Gleichzeitig wird die Fläche zum Anbau von Getreide und Gemüse für die Tagesstätte genutzt. Nuß-, Avocado-, Mango- und Papayabäume werden am Rande des Grundstücks entlang gepflanzt und dienen ebenfalls der Nahrungsmittelgrundversorgung.
Erwartete Wirkungen des Projektes
- Community Empowerment
- Stabilisierung des Lebensumfeldes von Familien durch Eigenanbau
- Sicherung der Nahrungsmittelgrundversorgung
- Gesteigerte Unabhängigkeit (von lokalen Verfügbarkeiten und Preisanstiegen)
- Schaffung eines Bewusstseins für ökologischen Anbau und dessen praktische Vorteile
- Multiplikationseffekte
Der ökologische Lehr- und Schulgarten ist an die Nyota Kindertagesstätte angegliedert und soll langfristig Nutzen bieten. Neben den Erträgen zur Versorgung der KiTa-Kinder ist er auch
wesentlicher Bestandteil des pädagogischen Konzeptes zur Steigerung von Umweltbewusstsein und ökologischem Verständnis. Durch die Einbeziehung der örtlichen Gemeinde findet das Projekt auch die
Zustimmung der Menschen sowie deren Wertschätzung. Generell genießt Nyota sehr großes Vertrauen bei der örtlichen Bevölkerung und konnte im Rahmen des Nyota Green Garden Projektes in den letzten
zwei Jahren wertvolle Erfahrungen im Bereich nachhaltiger und ökologischer Anbaumethoden sammeln. Die Resonanz aus der örtlichen Gemeinde auf Community Trainings und das Green Garden
Projekt im vergangenen Jahr war durchweg positiv und ist mit anhaltender Nachfrage verbunden. Kenntnisse im Bereich des biologischen Anbaus bilden zudem eine wichtige wirtschaftliche Grundlage
für kleinbäuerliche Betriebe. Kenia exportiert heute bereits biologisch produzierte Nahrungsmittel ins Ausland (u.A. nach Deutschland). Zugleich steigt weltweit die Nachfrage nach biologisch
hergestellten Produkten. Somit wird auch eine Grundlage für mögliches wirtschaftliches Potenzial des biologischen Anbaus berücksichtigt.