Projekt Shangilia Deutschland e.V.: Für Bildung und Betreuung von Straßenkindern in Nairobi
Die Ein Zehntel Stiftung unterstützt mit dem Kooperationspartner der Firma Philipp Hafner GmbH & Co. KG und dem Verein Shangilia Deutschland e.V. ein Projekt für Straßenkinder in Nairobi/Kenia.
Shangilia Deutschland e.V. arbeitet seit 2009 sehr eng mit dem Kenianischen Verein Tumshangilieni Mtoto zusammen. Vor Ort arbeiten nur Kenianer. Zwei Mal im Jahr fliegen Mitglieder von Shangilia Deutschland nach Kenia, die Reise- und Verwantungskosten werden auch beim Verein Shangilia privat getragen.
Ziel und Zielgruppe des Projektes
- Kinder und Jugendliche aus ärmsten Verhältnissen und Straßenkinder
- Bildungsmaßnahmen, die zum Ziel haben die Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt zu platzieren
Das Projektgebiet
70 % der Bevölkerung in Nairobi lebt auf 6 % der Fläche Nairobis. Diese Menschen leben in Slums unter einfachsten Bedingungen, häufig in Wellblechhütten ohne Wasser- und Stromversorgung. Da
die Menschen meist keine Berufsausbildung haben, schlagen sich die meisten mit Gelegenheitsjobs durch und sichern so das Überleben der Familien. Der Durchschnittsverdienst liegt bei den
Slumbewohnern häufig unter 100 Euro/Monat. Häufig schaffen sie es nicht ihren Kindern eine Schul- bzw. Berufsausbildung zukommen zu lassen, da die Ausbildungen kostenpflichtig sind. Auch wenn
behauptet wird, dass die Grundschulausbildung kostenfrei ist, können sich die Familien die Zusatzkosten wie Uniform, Bücher und Extrakosten, die von den Schulen erhoben werden, nicht leisten und
so brechen die Kinder den Schulbesuch häufig ab. Kinder dieser Familien haben keine Möglichkeit dem Kreislauf der Armut zu entkommen.
Die Kinder werden zum Betteln auf die Straße geschickt, häufig bleiben die Kinder dann auf der Straße und kommen nicht mehr nach Hause, weil die elementarsten Bedürfnisse nicht gedeckt werden
können. Es gibt in Nairobi ca. 40.000 Straßenkinder.
Maßnahmen des Projektes
Mit der Förderung der Philipp Hafner GmbH & Co. KG unter dem Dach der Ein Zehntel Stiftung wird erreicht, dass 5 weitere Kinder in Shangilia aufgenommen werden. Die Aufnahme der Kinder regelt der kenianische Staat. Shangilia arbeitet mit 2 sogenannten „Übergangsheimen“ zusammen, wo Kinder abgegeben werden, die entweder auf der Straße gelebt haben, verwahrlost und verlassen auf der Straße gefunden oder zu Hause misshandelt worden sind. In dem Übergangsheim geprüft, ob es Verwandte gibt oder eine Rückführung des Kindes in die Ursprungsfamilie sinnvoll erscheint. Sollte dies nicht der Fall sein, kann Shangilia das Sorgerecht für die Kinder bei Gericht beantragen. Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Wochen.
Nach erfolgreichem Abschluss der Grundschule, können die Kinder eine weiterführende Schule besuchen. Die Grundschule umfasst 8 Klassen. Nach der 8.Klasse legen die Kinder eine zentrale Abschlussprüfung (KCPE) ab, bei der sie max. 500 Punkte erreichen können. Intern wurde festgelegt, dass alle Kinder mindestens 250 Punkte erreichen müssen, um die weiterführende Schule besuchen zu können. Die weiterführenden Schule sind in aller Regel Internate.
Die Berufsausbildung in Kenia ist grundsätzlich kostenpflichtig. Sie findet an sogenannten „Colleges“ statt und dauert in der Regel 2 -3 Jahre. Die Ausbildung findet nicht in Zusammenarbeit mit
Betrieben statt, wie dies in Deutschland üblich ist. Es ist notwendig sich persönlich von der Qualität der Colleges zu überzeugen. Gerade der praktische Teil der Ausbildung in den Colleges kommt
häufig zu kurz. Deswegen sind für uns wichtige Kriterien, wie viele Maschinen stehen zur Verfügung und wie hoch ist der praktische Anteil der Ausbildung. Begabte Jugendliche können eine
Universität besuchen.
Der kenianische Staat hat ein sogenanntes HELB Programm eingeführt (gilt nicht für alle Colleges). Dort können die Jugendlichen Gelder beantragen, die sie später an den Staat zurückzahlen müssen.
Alle Jugendlichen aus Shangilia, die eine Berufsausbildung machen oder zur Universität gehen, müssen diesen Antrag stellen.
Erwartete Wirkung des Projektes
Gemeinsam haben die Kenianer und der Verein Shangilia für das Projekt ein funktionierendes und transparentes Konzept dafür entwickelt, wie Kinder und Jugendliche aus ärmsten und schwierigsten
Verhältnissen mit einer Ausbildung eine Chance haben, im formellen Sektor einen Arbeitsplatz zu finden, sich später selbständig zu machen oder im informellen Sektor qualifiziert arbeiten zu
können und somit den Kreislauf der Armut verlassen können.
Die eingesetzten Maßnahmen zeigen somit eine nachhaltige Wirkung.
Das längerfristige Engagement der Ein Zehntel Stiftung in Zusammenarbeit mit der Firma Philip Haffner ermöglicht es Shangilia fünf weitere Kinder neu aufzunehmen und diese durch das bewährte Ausbildungssystem in Shangilia zu führen bis hin zur Berufsausbildung. Mit unserem Konzept liegt die Erfolgsquote bei 90 %.
Dami sichern wir 4 weiteren Kindern den Besuch der secondary school und 5 Kindern die Berufsausbildung.