Projekt mit Shishu Neer Start 2010: Finanzierung einer Schulklasse von Strassenkindern
Die Ein Zehntel Stiftung hat das Projekt von Shishu Neer e.V. über viele Jahre hinweg unterstützt. Shishu Neer e.V. war einer unserer ersten Projektpartner und es hat sich ein langjähriges vertrauensvolles Verhältnis entwickelt.
Wir freuen uns, dass wir am Aufbau und Ausbau dieses wichtigen Projektes über einen langen Zeitraum unterstützen und begleiten konnten und freuen uns, dass der Verein das Projekt nun selbst tragen kann.
Der Verein Shishu Neer wurde im September 2007 von einigen engagierten und entwicklungspolitisch interessierten Familien in Stuttgart gegründet und hat momentan 27 Mitglieder. Shishu Neer ist bengalisch und bedeutet 'Kindernest'. Ziel des Vereins ist es, die Lebensbedingungen und die Ausbildungschancen der arbeitenden Kinder und Straßenkinder in Bangladesh zu verbessern. Dazu wurde von Shishu Neer eine Slumschule in Dhaka gegründet und als Drop-in Zentrum ausgebaut. Momentan werden im Zentrum zwischen 65 und 70 Kinder betreut. In der Einrichtung erhalten die Kinder eine auf ihre Bedürfnisse und Lebensbedingungen abgestimmte Grundbildung, die ihnen den Weg in das staatliche Schulsystem ermöglichen soll. Darüber hinaus werden die Kinder medizinisch versorgt und erhalten täglich eine warme Mahlzeit.
Welches konkrete Projekt unterstützen wir bei Shishu Neer:
Berufliche Ausbildung und Förderung für Slum- und Straßenkinder in Bangladesh
Zielgruppe des Projektes
Zielgruppe des Projektes sind 25 Kinder und Jugendliche aus dem Slumgebiet Malibagh im Alter zwischen 10 und 14 Jahren sowie ihre Familien. Mindestens 60% der Zielgruppe sind Mädchen.
Ziele des Projektes
Oberziel des Projektes ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Straßen- und Slumkinder in Malibagh. Durch das Projekt erhalten sie einen verbesserten Zugang zu Bildung, Ausbildung, Gesundheitsversorgung und Ernährung und werden in die Lage versetzt, eine dauerhaft existenzsichernde Einkommens- und Beschäftigungsgrundlage für sich aufzubauen.
Das Projektgebiet: der Slum Malibagh in Dhaka
Das Elendsviertel im Stadtteil Malibagh ist eines von über 500 Slumgebieten in der Hauptstadt Dhaka. Es existiert schon seit vielen Jahren, doch da es sich um eine illegale Siedlung handelt, gibt es keine offizielle Statistiken über die Anzahl der Bewohner und ihres sozio-ökonomischen Hintergrunds oder über die Ursachen ihrer Migration. Inoffiziellen Schätzungen zufolge leben hier zwischen 4000 und 5000 Menschen.
Die Lebensverhältnisse im Slumgebiet sind katastrophal. Die Menschen leben auf engstem Raum. Oft muss sich eine 5-7-köpfige Familie einen Raum teilen, der nicht mehr als 5 Quadratmeter misst. Die hygienischen Bedingungen in den auf Bambusstelzen gebauten und von Plastikplanen und Schrott zusammengehaltenen Hütten sind verheerend. Es gibt kaum sanitäre Einrichtungen und kein sauberes Wasser. 1000 Menschen müssen sich einen Brunnen teilen.
Maßnahmen des Projektes
1. Integrierte nicht-formale Grundbildung
2. Hygieneerziehung und medizinische Versorgung
3. Soziale, psychologische und rechtliche Beratung
4. Berufsausbildung in mindestens zwei Berufsfeldern, davon eine Schneiderausbildung
Das berufliche Ausbildungsprogramm findet in den Räumen des Kinderzentrums statt. Ein separater Raum steht hier den 25 Kindern sowohl für die Berufsbildung als auch für Freizeitgestaltung zur Verfügung. Neben der Berufsausbildung haben die Kinder Zugang zu allen Lern- und Spielmöglichkeiten im Kinderzentrum von Shishu Neer.
Bilder: Mittagessen, Schulunterricht und Nähkurse für die Slum- und Straßenkinder. Die Kinder erhalten regelmäßige Mahlzeiten, die Möglichkeit sich zu waschen, besuchen den Unterricht und erhalten eine Schneiderausbildung.
Erwartete Wirkungen des Projektes
Die Berufsausbildung führt zu einer Qualifizierung der Kinder und Jugendlichen und erhöht damit deren Arbeitsplatzchancen auf dem lokalen Arbeitsmarkt. Shishu Neer plant darüber hinaus, in Frage kommende Kinder nach Abschluss der Berufsausbildung bei der Existenzgründung als Kleinunternehmen zu unterstützen. Dadurch können sie sich eine dauerhafte Existenzgrundlage schaffen, die ihnen das Überleben sichert oder vielleicht sogar ein Leben ohne Armut ermöglicht.